Die Energiewende bringt für die Süwag viele neue Aufgaben mit sich. Dafür ist Verstärkung gefragt! Wie der Energieversorger Fachkräfte findet – und langfristig bindet.
Der farbenfrohe Messestand ist kaum zu übersehen. Und der Süwag-Schriftzug, der auf Fahnen und großen Würfeln prangt, zeigt schon von weitem, wer hier Verstärkung sucht. Gleich werden Hunderte zumeist junge Menschen in die Frankfurter Messehalle strömen. Das heutige Team vor Ort hofft, dass viele von ihnen hier halt machen. Die Kolleg*innen rücken noch einmal Stiftehalter und Infoflyer zurecht, wechseln letzte vorbereitende Worte. Es kann losgehen!
Die gemeinsame Mission heute auf der IT-Jobmesse ITCS: Talente angeln. Gesucht werden kluge Köpfe, die Lust haben, die Energiewende mitzugestalten. Eine große Aufgabe! Denn Wärmepumpen, Windkraft- und Solaranlagen stellen die Netze auf eine harte Probe. Sie müssen leistungsstärker und digitaler werden, damit der Strom auch künftig zuverlässig fließt. Für die Süwag und ihre Netztochter Syna bedeutet das: massive Investitionen in den Netzausbau anstoßen und sich zum Manager eines komplexen dezentralen Energiesystems mausern.
Wachstum braucht Fachkräfte
„Dafür brauchen wir mehr Unterstützung“, erklärt Katrin Koch, Leiterin des Personalmarketings. Bis Ende 2026 will die Süwag deshalb nicht weniger als rund 500 neue Fachkräfte einstellen. Die Gruppe wächst in allen Geschäftsfeldern – vom Netzbereich über den Vertrieb bis hin zur grünen Erzeugung. Dabei seien nicht nur mehr Hände, sondern auch neue Fähigkeiten gefragt: „Durch die Energiewende entstehen viele neue Tätigkeitsfelder, zum Beispiel im Bereich der Digitalisierung, und viele Tätigkeitsfelder entwickeln sich weiter.“
Doch egal ob Monteurin, Ingenieurin oder Projektmanagerin: Die richtigen Talente zu finden, ist eine Herausforderung. So hat der Mangel an Fachkräften in Deutschland zuletzt weiter zugenommen, wie eine Umfrage des ifo-Instituts zeigt. Besonders in dem für die Energiewende so wichtigen MINT-Bereich ist die Lücke groß. „Das Becken, in dem wir fischen, wird immer leerer“, beschreibt Koch die Situation. „Deshalb müssen wir in der Personalgewinnung immer neue Bachläufe ausheben.“
Was das bedeutet? Um potenzielle Bewerber*innen zu erreichen, stellt sich die Süwag breit auf. Das Personalmarketing-Team setzt auf eine Vielzahl von Kanälen und probiert immer wieder Neues aus. Neulich etwa sah sich Influencer Adam Wolke einen der konzerneigenen Ausbildungsstandorte an – live zu verfolgen auf der Streaming-Plattform Twitch. „Jugendliche erreicht man anders als zum Beispiel erfahrene Quereinsteiger*innen. Für jede Zielgruppe nutzen wir individuelle Kontaktwege. Während viele Talente heute ausschließlich digital unterwegs sind, ist eine andere Zielgruppe womöglich auch noch offline zu finden. Es gibt nicht mehr den einen Einfallskanal und die eine richtige Ansprache – deshalb leben wir eine Multi-Marketingkanal-Strategie“, berichtet Koch.
Verbindlichkeit durch persönlichen Kontakt
Neben digitalen Wegen bleibt die persönliche Begegnung ein wichtiger Baustein der Strategie. Daher sind Katrin Koch und ihr Team nicht nur auf Messen wie der ITCS am Start. Sondern zum Beispiel auch mal beim Spiel der Frankfurter Eishockey-Mannschaft anzutreffen, die die Süwag als Sponsor unterstützt. „Das persönliche Gespräch schafft Nähe und vermittelt Authentizität. Beides führt unserer Erfahrung nach zu einer deutlich höheren Verbindlichkeit, die bei der Jobsuche leider zunehmend nachlässt. So zeigen wir, dass wir neue Kolleg*innen aktiv begleiten – und die bekommen direkt ein Gefühl dafür, was für Menschen bei uns arbeiten“. Aus diesem Grund hat sich auch ein weiterer Weg bewährt: der über eigene Mitarbeitende. Wer erfolgreich neue Leute wirbt, erhält vom Unternehmen eine Prämie.
Ein starkes Argument haben die Energie-Besser-Macher*innen per se auf ihrer Seite. Den Weg in eine grünere Zukunft mitzugestalten, ist eine spannende, sinnvolle Mission. Und eine sinnstiftende Tätigkeit auszuüben – dieser Anspruch steht bei immer mehr Jobsuchenden im Fokus. „Für den Umbau der Energiewelt passiert gerade überall sehr viel. Alle Kolleg*innen in allen Bereichen arbeiten in gewisser Weise daran mit“, so Koch. „Viele möchten genau aus diesem Grund zu uns kommen. Trotzdem ist die Talentsuche kein Selbstläufer. Das Gleiche gilt übrigens, wenn es darum geht, gute Kräfte zu halten.“
Laut einer aktuellen Untersuchung des Karriereportals Stepstone kündigen rund 60 Prozent der neu eingestellten Arbeitnehmer*innen schon nach kurzer Zeit wieder. Die Süwag tut viel dafür, damit das nicht passiert. Regelungen für mobiles und flexibles Arbeiten sind im Konzern genauso selbstverständlich wie die Unterstützung von Eltern oder pflegenden Angehörigen. Außerdem profitiert die Belegschaft unter anderem von Gesundheitsangeboten und sogenannten flexiblen Benefits. Die ermöglichen etwa Abos für Gemüsekisten, eine betriebliche Rente, E-Bike-Leasing per Gehaltsumwandlung oder Zeitwertkonten für alle, die sich eine längere Auszeit gönnen möchten.
Das Unternehmen als lernende Organisation
Auch das Thema Weiterbildung spielt eine wichtige Rolle: „Mitarbeitende, die Möglichkeiten zum Lernen und zur Weiterentwicklung sehen, bleiben mit fast dreifacher Wahrscheinlichkeit in ihrem Unternehmen“, weiß Maylien Henze, die bei der Süwag die Personalentwicklung verantwortet. Das ist gut so, denn die schnelllebige Welt erfordert eine lernwillige Belegschaft. Spätestes alle fünf Jahre ist Fachleuten zufolge heute im Job neues Wissen gefragt. Im digitalen Bereich dreht sich das Rad noch schneller. „Wir sind darauf angewiesen, Kompetenzen auch im Haus kontinuierlich neu aus- und weiterzubilden.“ Dies geschieht nach dem Prinzip der lernenden Organisation zum Beispiel durch interne Praktika im E.ON-Verbund, Mentoring-Programme oder Coachings, Workshops oder – ganz neu – über eine digitale Lernplattform.
Dass individuelles Potenzial im Konzern gesehen und gefördert wird, schätzt auch Anja Wolf, die nach 20 Monaten Elternzeitpause jüngst ins Personalmarketing-Team zurückgekehrt ist. „Trotz meiner längeren Abwesenheit durfte ich direkt wieder voll durchstarten und eigenständig neue Aufgaben übernehmen“, erzählt die junge Mutter. „Es ist ein schönes Gefühl, dass meine Führungskraft mir dieses Vertrauen entgegenbringt.“ Den Wiedereinstieg haben ihr die Kolleg*innen leicht gemacht – nicht nur durch fachliche Hilfe: „An meinem ersten Tag waren alle vor Ort, um mich willkommen zu heißen. Das ist in Zeiten des mobilen Arbeitens nicht selbstverständlich“, meint Wolf. „Es zeigt, wie viel bei uns das Menschliche, der Teamgeist zählt.“
Das will Katrin Koch auch bei ihren Einsätzen auf Veranstaltungen oder am Messestand im Gespräch mit Interessierten rüberbringen. Sie ist überzeugt: Dieses „gewisse Etwas“, das die Süwag-Familie ausmacht, hat eine enorme Anziehungskraft.
Ausbildung mit Zukunft
Auch im Ausbildungsbereich reagiert die Süwag auf die Anforderungen, die die Energiewende mit sich bringt. Unter anderem hat der Regionalversorger zusätzliche Angebote für digitalaffine junge Menschen geschaffen. Neu im Ausbildungsportfolio sind etwa die Fachinformatiker*innen für Anwendungsentwicklung sowie die Kaufleute für Digitalisierungsmanagement. Das Ziel: Talente wachsen lassen, die innovative Lösungen für eine nachhaltige und zukunftssichere Energieversorgung entwickeln. Der Bedarf an solchen Digital-Fachkräften wird künftig weiter steigen. Ein Feld mit vielfältigen Möglichkeiten und vielversprechenden Perspektiven – auch innerhalb der Süwag: Wer seine Ausbildung erfolgreich abschließt, profitiert von einer Übernahmegarantie.
Fotos, Video: Sascha Kreklau